Fragen und Antworten zu Corona
Ordensklinikum Linz
Lungenfacharzt Franz Wimberger spricht im OÖN-Interview über Corona und andere Viren.
Es gibt unzählige Fragen rund um das Coronavirus. Die meisten drehen sich um mögliche Symptome Schnelltests und Behandlungsmöglichkeiten. Die OÖNachrichten haben Oberarzt Franz Wimberger von der Abteilung Pneumologie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen um Antworten gebeten.
OÖN: Ab Montag werden in Oberösterreich täglich 1200 statt derzeit 600 Tests durchgeführt. Werden dann auch Personen ohne Symptome getestet?
Franz Wimberger: Nein, es werden in unserem Bundesland weiterhin nur Verdachtspersonen getestet.
Sind bei uns bereits die neuen Antikörpertests im Einsatz oder wird – wie seit Beginn der Pandemi – der Nasen-Rachen-Abstrich gemacht?
Diese neuen Tests sind noch nicht verlässlich, also bleiben wir beim Nasen-Rachen-Abstrich. Ein zweiter Test ist in Vorbereitung, ab wann er angewandt wird, ist noch nicht klar.
Muss ich meinen Test auf das Coronavirus selbst bezahlen?
Nein. Jeder, der verdächtige Symptome hat, wird getestet und muss nichts dafür bezahlen.
Wenn ich Symptome habe und der Test ist positiv, sollte ich mich zu Hause in Quarantäne auskurieren. Wie schaut der Krankheitsverlauf aus, wenn ich ins Krankenhaus muss?
Das ist grundsätzlich wie bei jeder anderen Erkrankung. Zu beachten ist, dass die Hauptsymptomatik bei Corona folgende ist: Fieber über 38 Grad, trockener Reizhusten und Kurzatmigkeit beziehungsweise Luftnot. Wenn sich die Symptome stark verschlimmern, sollte man die Hotline 1450 wählen, den Hausarzt kontaktieren oder die Rettung rufen.
Es heißt seit eh und je, dass eine Lungenentzündung für betagte, kranke Menschen lebensgefährlich ist. Ist die Corona-Lungenentzündung noch gefährlicher?
Derzeit ist eine Covid-19-Infektion nicht gefährlicher einzustufen als andere Lungenentzündungen – sei es bedingt durch Influenza oder andere Viren. Die Gefährlichkeit dieser viralen Infektionen liegt bei der hochbetagten Altersgruppe – also bei den über 80-Jährigen – in den Begleiterkrankungen.
Ist man nach einer durchlaufenen Corona-Erkrankung wieder völlig gesund oder können Lungenschäden zurückbleiben?
In der Regel gehen die leicht infizierten Patienten gesund aus einer stationären Behandlung nach Hause. Durch die Immunisierung, di im Rahmen der Infektion stattgefunden hat, ist eine Reinfektion nach derzeitigem Wissensstand auszuschließen. Übrigens: Insgesamt befinden sich – nach offiziellen Zahlen – 1,5 Prozent aller Erkrankten auf der Intensivstation, die Sterblichkeit liegt bei unter 0,5 Prozent der Erkrankten
Es wird berichtet, dass manche Corona-Patienten im Vorfeld bemerkten, dass ihr Geruchssinn nicht mehr da ist. Könnte das ein Vorbote sein? Das kann, muss aber nicht passieren. Dieses Virus befällt nicht vorzugsweise die Nase. Eine Einschränkung des Geruchssinns ist eher mit Schnupfen oder – wie derzeit – mit Allergien in Verbindung zu bringen, nicht mit Covid-19.
Text: Barbara Rohrhofer